Schieder, Januar 2022
Ein flächendeckender Breitband-Ausbau in Schieder -
schnelles Internet jetzt auch für Privatkunden - ist in den kommenden Jahren zunächst nicht beabsichtigt. - Im OT Schieder-Wöbbel dagegen beginnt
jetzt im April 2022 "Westenergie" mit flächendeckendem Ausbau des Glasfasernetzes direkt zu JEDEM Haus.
Mit staatlichen Fördergeldern werden zur Zeit lediglich Glasfaseranschlüsse für Firmen im Industriegebiet bereitgestellt. Im folgenden wird die jetzige Lage zu einem Internetzugang mit Einbezug von Telefonieren kurz dargestellt und es wird erörtert, was wir als Privatkunden tun können. Wie sieht die Lage heute aus? Telefonie
Die alte Kupfer 2-Drahtleitung hat ausgedient, telefonieren darüber war gestern. Heute telefonieren wir über
VOIP, über das Internet.
Internetzugang mit alter Infrastruktur Über diese 2-Drahtleitung versucht man mit viel Anstrengung das Intern (I-Net) zu übertragen. Allerdings stößt man schnell an Grenzen eines schnellen Datentransports. Solche Leitungen sind aber zu jedem Haus verlegt und darüber ist das I-Net in vielen Wohnungen angekommen. Aktuell geschieht diese Datenübertragung darüber oft per "VDSL2 Vectoring", um – vereinfacht gesagt - mit technischen Mitteln Nachteile der alten Leitungen abzufangen und sie schneller zu machen, was aber auch nur begrenzt möglich ist. Breitband-Internetzugang Eine weitere moderne Möglichkeit der Übertragung von Daten geschieht über Glasfaserleitungen. Die mögliche Übertragungsgeschwindigkeit ist besonders hoch, die Verluste auf langen Leitungen vernachlässigbar. Die Nutzung von Glasfaserleitungen setzt aber voraus, dass flächendeckend diese Leitungen zu den Verbrauchern verlegt sind. Das ist in Deutschland leider nicht gegeben. Im Norden der Niederlanden und vielen anderen Ländern z.B. sind Glasfaseranschlüsse bereits idealerweise bis in jedes Haus verlegt worden. Die angeschlossenen Nutzer verfügen über ein schnelles Internet. Eine flächendeckende Breitbandversorgung ist aufwendig und teuer. Internet per Funk, 5G ist angesagt Das neue 5G Netz soll in Deutschland gebaut werden. Hier geschieht die Datenübertragung per Funk im hohen Gigahertzbereich. Ist das Netz ausgebaut, sind Glasfaserleitungen zu den Verbrauchern eigentlich überflüssig, die alten Kupfer 2-Drahtleitungen haben dann ebenfalls ausgedient. Zukünftig verwendet man ein 5G Funkmodem und ist damit ganz ohne Kabel superschnell im Internet. - Heute schon steht das Internet per Funk über das LTE Netz (4G) zur Verfügung. Ausführliche Informationen dazu gibt es hier. Internet und Telefon, alles läuft über Datenpakete Während beim Telefonieren und normalem Surfen nur wenig Datenmengen benötigt werden, wünschen sich einige Internet-User ein möglichst schnelles Netz. "PowerUser" wollen schließlich darüber fernsehen und spielen, was ein hohes Datenaufkommen bedingt. Dabei wissen die wenigsten, wie schnell ihr I-net-Zugang sein muss, um z.B. Filme ruckelfrei schauen zu können. Einen Daten-Server, der ein super-schnelles Internet voll ausnutzt, wie z.B. Anbieter von Inhalten (z.B Streamingdiensten), betreiben aber nur wenige, so dass einem Normal-User hier schon Internetgeschwindigkeiten von 6000 Mbit/sec voll ausreichen. Viele haben bereits einen Internetvertrag bei einem der bekannten Provider abgeschlossen. Sie können abschätzen, ob sie damit zufrieden sind, ob das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Die Praxis in Schieder: Förderung eines I-Net-Providers, mit der Förderbedingung "Open Access" Eine Kombination aus Glasfaser und Kupferkabel um schnelles Internet zu bekommen, wird von der Telekom gewünscht. Dabei wird lediglich die letzte "Kupfer-Meile" zum Kunden verkürzt, was unwesentlich mehr Geschwindigkeit zum Netz ermöglicht. (Schließlich verdient dieser Konzern pro genutzem Kupferdrahtpaar - selbst bei nur einigen Metern zu den Hausgrundstücken - jetzt 12 € im Monat, ein Betrag, den jeder andere Provider für die Anschlußnutzung ohnehin immer an die ehemalige Post abgeben muß.) Zudem sind die enorme Dämpfung auf der Kupferleitung, der "letzten Meile" und Probleme beim Übersprechen etc. riesige Hemmschuhe, quasi eine Art 'bremsender Kupfer-Flaschenhals'. Eine relativ begrenzte unzeitgemäße Internetgeschwindigkeit ist die Folge. Es handelt sich um ein rückschrittliches, kompromissbehaftetes Vorgehen (scientific setback), was ein wirklich schnelles I-Net für Privatkunden verhindert. Beim 'Internet Breitbandausbau' werden demnach Glasfaserkabel immer nur zu den einzelnen Teilnehmeranschluß-Verteilerschränken am Straßenrand verlegt. Hier entstehen dann Übergabepunke (DSLAM) vom Glasfaser auf vorhandene Kupferleitungen. Auf diese Weise wird die "letzte (Kupfer) Meile" zu den einzelnen Privatkunden auf unter 500 Meter verkürzt. Daher können I-Net-Daten schneller übertragen werden, das geschieht weiterhin per VDSL. Firmen im Gewerbegebiet Schieder aber können den staatlich geförderten reinen Glasfaseranschluß bis zur Bordsteinkante gelegt bekommen. . Für die restlichen Anschluß-Meter müssen diese Kunden selbst sorgen. Über den Kreis Lippe werden in Schieder 1,6 Mill. € staatliche Fördermittel zum Internetausbau in Industrie- und Gewerbegebieten zur Verfügung gestellt. Die Mittel gehen zunächst ausschließlich an das private Unternehmen "Sewikom". Im Ort kann Sewikom somit als einziger Provider das schnelle I-Net anbieten; vermutlich dürfen künftig aber auch andere Provider entsprechend der Förderbedingungen ("Open Access") die so entstandene Infrastruktur mit nutzen. - Ein Monopol zur Zeit freilich grenzt Konkurrenz aus; das hat fatale Auswirkungen auf Internet- und Telefongebühren. Es geht wesentlich preiswerter Zunächst muss man seinen Provider nicht zwangsläufig wechseln, das aktuell vorhandene Internet im Haus kann natürlich so bleiben wie es ist. Ein zeitgemäßer flächendeckender Glasfasernetzausbau bis in die einzelnen Wohnungen hinein, ist in absehbarer Zeit in vielen Bereichen im Ort Schieder ohnehin nicht
vorgesehen.
Wenn man unbedingt zu Sewikom als Internetprovider gehen will, muss man sich auf hohe Gebühren einstellen. Jedoch Firmen wie z.B. EASYBELL bieten einen Telefoniezugang zu einem bestehenden Internetanschluß erheblich preiswerter an. Hier also ist zu trennen zwischen dem I-Net-Provider Sewikom (mit seinem Telefonpaket) und dem Telefonanschluß zum Internet (VoIP) über einen anderen Anbieter. VOIP-Daten werden in den Router (z.B. Fritzbox) eingebaut und schon ist Telefonieren günstiger als beim mit Steuermitteln gefördertem Monopolisten. -
Auch lassen sich diese easybell VoIP-Daten in jedem VoIP-fähigen Gerät, z.B. smart-phone od. dergl. eintragen und damit auch mobil nutzen.
Zum Telefonieren sollte mit Sewikom aus Kostengründen deshalb kein VoIP-Telefon-Vertrag mit eingeschlossen werden.
Ob der Zugewinn der angebotenen rückständigen "Kompromißlösung über das vorhandene Kupferkabel" mit dann in der Praxis ca. 3 bis 4 mal schnelleren Internetanbindung das Geld wert ist, gilt es zu überdenken. - Auch hier gelten bekanntlich die gleichen "Latenzzeiten" wie beim gewohnten Internetzugang. Gern wird auch übersehen, daß Server- und Leitungsauslastung massiv auf die Geschwindigkeit eines I-Net-Zugangs Einfluß haben*.
Aktuell sind Erdarbeiten zur Leerrohrverlegung in einigen Bereichen in Schieder zu beobachten. Es fällt auf, diese Leerrohre enden oft direkt neben den vorhandenen
Telefonkabelverteilern. Hier werden dann DSLANs aufgestellt, die nach Bestückung der Leerrohre mit Glasfaserkabel und Aufschaltung des I-Netzes als Brücke zwischen dem schnellen
Internet und den Telefonkabeln fungieren können.
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